Mittwoch, 20. August 2008

Die Kunst stand im Weg



Der Wiesbadener Kunstsommer 2008 ist längst vorbei. Trotzdem sei die kleine verspätete Rückschau gestattet. Ich hatte den Kunstsommer ständig vor Augen, aber ich habe nichts davon mitbekommen. In der Zeitung las ich, dass die Veranstalter einen Erfolg feierten. Es seien viele Besucher gekommen. Gut, ich halte nicht ständig die Nase aus dem Bürofenster, aber der Grünstreifen am ersten Ring war während des Kunstsommers genauso menschenleer wie sonst auch. Wer hält sich auch freiwillig am ersten Ring auf? Und geht dann noch auf den Grünstreifen, umgeben von zweimal drei Fahrspuren, auf denen Tag und Nacht Autos entlang rasen? Oder waren Krach und Abgase Teil der Installationen?

Das ist so typisch für diese Stadt (möchte ich nach fünf Jahren ständigen Aufenthalts behaupten): das Auto hat Vorrang. Also ist es nur konsequent, wenn der Kunstsommer autogerecht ausgerichtet wird. Und folglich waren die Exponate derart konstruiert, dass sie vom Auto aus vollständig erfasst werden konnten. Auch bei hoher Geschwindigkeit. Das ist ein Erfolg. Und die Kunst stand nicht im Weg. Oder doch gerade.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich bin auch taeglich an einem stueck vom Ring und auch mir ist nicht aufgefallen das mehr als sonst hier unterwegs waren. Die Kunst selbst ist mir natuerlich aufgefallen und ich hab die meisten auch in Bildern festgehalten (Link), aber ansonsten hat man kaum was davon bemerkt. Nur hier und da mal Werbung in Form von Aufklebern oder aehnlichem.