Sonntag, 25. Januar 2009

Der Sonntagsausflug

Sonntagskuche mit Rheinschiff

Bingen war im letzten Jahr Austragungsort für die Landesgartenschau. Ich bin noch auf keiner derartigen Veranstaltung gewesen, denn ich verbinde damit Busse voller rüstiger Rentner, diszipliniert aufgestellte Zuchtblumenreihen, teure Eintrittspreise und schlechtes Catering. Die Landesgartenschau ist längst vorbei, die Gefahr somit auch. Zeit, mal wieder nach Bingen zu fahren, denn die Neugestaltung des Rheinufers möchte ich gerne mal sehen.

Bingen, am Rheinufer

Keine Frage, Bingen hat gewonnen. Die Uferpromenade war vor der Gartenschau ziemlich herunter gekommen, das östliche Ufer, Richtung Rheinfähre, noch ödes Gewerbegebiet. Jetzt ist alles wandelbar, und es sind neue Pavillons entstenden, in denen man Wein oder Kaffee trinken kann. Das Catering ist gut.

Bingen am Rhein

Nur die Stadt selbst hat sich nicht verändert. Eine Bausünde neben der nächsten, die Fußgängerzone unbelebt, die Stadt wirkt wie ein versehentlich übrig gebliebenes Relikt aus den Siebzigern. Gegenüber und weiter rheinaufwärts achten die Leute so halbwegs auf ihre Orte. Schließlich ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle. Aber hier? Merkwürdiger Ort,

Dienstag, 20. Januar 2009

Inauguration 09



Live dabei via Internet, ARD und MSNBC gleichzeitig. Wollte eigentlich über CNN und Facebook die Veranstaltung verfolgen, aber die von CNN erforderte Flashaktualisierung wollte nicht funktionieren. Bemerkenswert die zeitliche Differenz der beiden Livestreams, die im Laufe der Vereidigung zunahm. Am Ende betrug die Differenz mehr als fünf Minuten. Bei MSNBC trug Elizabeth Alexander noch ihr Gedicht vor, als auf ARD Obama seinen Vorgänger durch das Kapitol zum Hubschrauber begleitete.

Ride on the whistlestop train



I wish I was in Washington today ...

Montag, 19. Januar 2009

Der fremde Stern, zwei Straßen weiter

Günthers Partyservice

Manche Stadtviertel kommen bei schlechtestem Wetter erst richtig zur Geltung. Nur ein paar Straßen weiter, vorbei an verwahrlosten Kleingärten, über tote Gleise und kaputte Wege, taucht die große Einfallstraße auf. Am Anfang links und rechts ein paar Häuser, mit dem Verlauf werden es weniger, dann die unvermeidliche Imbissbude mit dem falschen Apostroph. Und einer hochgesteckten Programmatik. Erinnert an die Einladung zum Balkonfrühstück in Nürnberg-Süd: Da, wo sie leere Laster klau'n, wenn volle daneben stehen. Ist aber mitten in Wiesbaden, der Stadt der reichen Menschen und klassizistischen Architektur.

Gewinn und Verlust



Gewinn. Januar 2008.



Verlust. Januar 2009.

Samstag, 10. Januar 2009

Vollmondnächte

moon over Wiesbaden

Der Mond über Wiesbaden.

moon over Würzburg

Der Mond über Würzburg.

Freitag, 9. Januar 2009

Unangemessene Kleidung

dem Winter trotzen

Manche Leute frieren anscheinend auch bei Minusgraden nicht. Ja, sind die denn aus Stein?

Mittwoch, 7. Januar 2009

Wetterbedingte Behinderungen



Gestern mittag durfte ich mein Auto vom Schnee freikratzen. Dank der Menge und der Konsistenz (leider gefroren) war das eine Heidenarbeit. Die Autobatterie ist jetzt fast vier Jahre alt, und da heutzutage allerlei elektronische Helferlein mitspielen, wird sie ordentlich beansprucht. Bei der Temperatur und zwei Tagen Stillstand hatte der Anlasser seine Not, den notwendigen Strom zu erhalten, um den Motor aus seinem Schlaf zu erwecken und die Zylinder zum Rotieren zu bewegen. Wenigstens die Straßen waren gut geräumt und eisfrei.

Anders die Gehwege. Von Haus zu Haus völlig unterschiedliche Situationen. Die einen räumen und streuen den Gehweg vor ihrem Haus vorbildlich, andere scheint das nicht zu interessieren. Nicht nur vor Privathäusern, auch vor Schulen ist nicht geräumt. Die vereiste Schneemasse ist teilweise spiegelglatt, das Vorankommen entsprechend gefährlich. Nicht nur in den Wohnvierteln, auch in der Innenstadt. Wenn ich schon Probleme habe, was machen dann erst ältere Menschen, Menschen mit körperlichen Einschränkungen, Väter oder Mütter mit Kinderwagen? Für die Autofahrer ist gesorgt, für die Fußgänger nicht, das ist eine merkwürdige Schwerpunktsetzung.

Sonntag, 4. Januar 2009

Unterwegs im niederländischen Bergland

de enige berghut van Nederland

Und dann war da noch diese Berghütte mit Exklusivitätsanspruch: de enige berghut van Nederland, 260 Meter über dem Meeresspiegel, für die niedrigen Niederlande eine ganz beachtliche Höhe, und inmitten einer hügeligen Waldlandschaft gelegen, die zwar nicht alpin ist, aber ihre Herkunft als Wurmfortsatz von Eifel und Hohem Venn nicht verleugnen muss. Und in unserem ökologisch sensiblen Zeitalter ist es nur zu begrüssen, wenn nicht jeder in die Alpen rast, um in einer Hütte zu rasten. Das Ambiente stimmt, die Erwtensoep und das Spekbroodje waren lecker, die warme Chocomel nicht minder.

Zeitgenossen

BrunnenfigurenAC

In diesen Tagen finden viele Exemplare unserer Spezies den Weg in die Innenstädte und Einkaufszentren, die Tempel des Konsums und der Begegnung, da Geschenke umzutauschen und Gutscheine einzulösen sind. Dabei ist festzustellen, dass es mit der Begegnung mitunter hapert. Die Erdoberfläche ist begrenzt, und wenn auf dem engen Raum einer Fußgängerzone Menschen aufeinander treffen und aneinander vorbei kommen wollen, bedarf das unter Umständen der Abstimmung. Diese setzt die Bereitschaft voraus, einander wahrnehmen zu wollen. Und das ist der Punkt, an dem es hapert. Blick und Körperhaltung signalisieren: mir gehört die Straße, und zwar alleine. Man reproduziert kindliches Verhalten, dass nicht exisitiert, was nicht gesehen werden will. Kollisionen werden zwar vermieden, aber nur durch den, der nachgibt. Das wiederum bestärkt den anderen in der Strategie der Nichtwahrnehmung. Geht doch.

Ob die Strategie, die eigene Kampfbereitschaft mittels Outfit zu demonstrieren, den Ausgang dieser Form nonverbaler Kommunikation entscheidet, erscheint mir zweifelhaft.

Kampfhunde

Samstag, 3. Januar 2009

Eis kratzen

Eiskratzen

Minus drei Grad am Morgen. Das Auto ist winterlich zugefroren. Der Eiskratzer muss ran. Es gab mal eine Zeit, als man Autotüren öffnete, indem ein Schlüssel in ein Schloss gesteckt und gedreht werden musste. Die Schlösser vereisten bei diesen Temperaturen gerne. Heute erkennt ein Sensor die Chipkarte und öffnet das Auto, wenn man den Griff berührt. Das funktioniert auch im Winter. Wie schnell man vergisst, was einmal alltäglich war.